Was tun, wenn man kaum einen Fuβ vor die Tür setzen kann, die Kinder unruhig werden von zu vielen Videospielen and allen die Decke auf den Kopf fällt? Vielleicht kann der eine oder andere sich noch an Bastelnachmittage in seiner Kindheit erinnern, an die freudige Konzentration und das beglückende Gefühl, etwas selber zu machen… Warum nicht mit seinen Kindern zur Abwechslung basteln? Mir fällt da „ganz spontan“ Pappmaché als Option ein 😉 , denn die Zutaten dürften bei jedem mehr oder weniger vorhanden sein. In diesem Sinne habe ich das Internet durchforstet und hier Inspirierendes von Künstlern und kreativen Blogs zusammengetragen.
Für diejenigen, die Lust bekommen haben: Schaut mal in Eure Schränke und Papierkörbe und tragt zusammen, was Ihr habt. Für die Herstellung der Formen/Strukturen eignen sich z.B. zusammengeknüllte Reklameblätter, Zeitungspapier, Eier- und Müslikartons, Rollen vom Klo- oder Haushaltspapier, leere Kunststoffbehälter und -deckel. Zum Verbinden der Formen ist Klebeband für den Malereibedarf ideal, Tesafilm tut’s aber auch. Den Kleister könnt Ihr leicht aus Mehl herstellen (siehe Mehlkleister) – Tapetenkleister geht selbstverständlich auch, enthält aber Fungizide. Zur Deko sind Acrylfarben ideal, weil sie gut decken und leicht zu verarbeiten sind, aber falls nicht vorhanden, kann man auch andere Farben ausprobieren oder z.B. für die letzte Schicht farbiges Zeitungspapier aussuchen.
Richtig gute Laune machen die Kreationen der Papiermaché-Künstlerin und Designerin Kim Baise aus Los Angeles. Sobald man in ihr unverkennbares Universum eintaucht, kommen all die positiven Erinnerungen an Glücksmomente aus Kindertagen hoch: die Kirsche über dem Ohr, die geliebten Helden und Heldinnen (Pippi Langstrumpf, …), das vertraute, strapazierte Plastikspielzeug, das köstliche Eis in der Waffel … , all dies findet Ausdruck in naiven Pappmaché-Formen aus leuchtenden Farben.
Kim Baise
Wenn Ihr (einschlieβlich Eurer Kinder!) inspiriert seid und am liebsten sofort loslegen möchtet, aber nicht wisst wie, dann seht in meinen Artikel Ich habe einen Vogel nach, der ähnliche Formen beschreibt. Hilfreiche Tipps findet Ihr auch in den Grundrezepten. Vergesst nicht den Faden für die Anhänger! Und denkt daran, die hier gezeigten Formen mögen naiv sein, aber sie sind in ihrer Naivität perfekt…
Kim Baise
Auf der Suche nach Bastelarbeiten für Ostern bin ich auch auf diese tolle Idee der Bastelbuch-Autorin (Playful) und Gründerin von Mermagblog, Merrilee Liddiard, gestoβen. Zu der Anleitung gelangt Ihr (neben vielen anderen DIY-Beiträgen) mit diesem Klick. Merrilee entwirft zudem wunderschöne Puppen (nicht aus Pappmaché, aber was soll’s! 🙂 ) und einen Besuch ist es auf jeden Fall wert!
Mermagblog
Schon vor langer Zeit habe ich (nicht nur!) die kuriosen Masken der Pappmaché-Künstlerin Elsa Dray-Farges entdeckt und finde sie wirklich faszinierend! Getragen haben sie etwas Übernatürliches, Märchenhaftes. Klickt hier oder auf die Bilder, um weitere Beispiele zu sehen. Ohne Öffnungen für Augen, Nase und Mund sowie die entsprechende Gröβe sind es allerdings in erster Linie Kunstobjekte. Wenn Euer Interesse für Masken geweckt ist, schlage ich vor, Euch mal beim Kreativ-Blog Handmadecharlotte umzuschauen, der eine Reihe von Masken vorstellt, die wesentlich leichter herzustellen und sicherlich auch angenehmer zu tragen sind… 😉
Elsa Dray-Farges
Elsa Dray-Farges
Wie wäre es ansonsten mit ein bisschen Deko? Sehr apart finde ich die Quallen aus Seidenpapier von Aurélie aus der Bretagne, die in ihrem smarten DIY- und Lifestyle-Blog Lilyslittlefactory.blogspot Schritt für Schritt erklärt, wie man vorgehen muss. Wie immer beim Pappmaché gibt es mehrere Wege, zum Ziel zu kommen – und falls Ihr kein Seidenpapier zur Hand habt, könnte es vielleicht auch die farbige Brotpapiertüte tun und statt des Luftballons zum Formen eine kleine Schüssel…
Lily’s Little Factory
Wer künstlerische Ambitionen hegt, der könnte es mal mit einem Kopf aus Pulpe oder Paper mache clay versuchen… Das Foto unten stammt von der dänischen Handelskette Sostrene Grene , die übrigens sehr schöne Deko und Artikel fur den Bastelbedarf vertreibt (nur zur Info, ich beziehe keine Kommission…!). Die Seite mit der Anleitung wurde offenbar gelöscht. Aber keine Sorge, so schwer ist es auch wieder nicht… 🙂
Sostrene Grene
Am einfachsten ist es, für die Struktur einen kleinen Luftballon zu benutzen, den man auf einer ausgewaschenen, nach oben offenen Konservendose mit Klebeband befestigt. So kann der Luftballon nicht wegrollen und Ihr habe gleichzeitig die Form für Hals und Kopf. Wenn die Pulpe angerührt ist, könnt Ihr diese direkt auf die Form modellieren. Dann solltet Ihr warten, bis die erste Schicht trocken ist. Je nach Dicke können 1 – 2 Tage vergehen, bevor Ihr die zweite Schicht in Angriff nehmen könnt. Sobald auch diese trocken ist, braucht Ihr nur noch zum Pinsel zu greifen…
Farbenfroh und voller Pep sind die Tutorials vom Kreativblog Handmadecharlotte.com. Er quillt über von Ideen für hübsche Bastelnachmittage mit Kindern. Ihr solltet unbedingt mal reinschauen. Wenn die Sprache ein Problem ist, empfehle ich Deepl.com, die Qualität der Übersetzungen ist wirklich überragend. Da ich mich nicht entscheiden konnte, findet Ihr im Anschluss gleich zwei Projekte: einfach auf die Bilder klicken und Ihr gelangt zu den Anleitungen.
Handmadecharlotte.com
In Zeiten wie diesen fand ich gerade die beiden letzten Ideen sehr aktuell… Hoffen wir auf wirksame Medikamente, einen baldigen Impfstoff, eine gehörige Portion Glück und lasst uns die Zeit bis dahin sinnvoll* verbringen!
Liebe Grüβe,
P.S.: *Bei sinnvoller Tätigkeit steht Pappmaché natürlich ganz weit oben! 😉 Über Fotos Eurer Kreationen würde ich mich sehr freuen!
Dieser Beitrag erschien erstmals am 04.04.2020 auf meinem alten Blog Pappenstiel.
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