Habt Ihr schon von Pappelini und seinen eher ausgefallenen Schmuckstücken aus Papiermaché gehört? Nein?
Kein Wunder: Hinter Pappelini stecke… ich! Tatsächlich bin ich ins kalte Wasser gesprungen und nun seit neuestem Kleinstunternehmerin! Warum ich den Namen Pappenstiel nicht beibehalten habe? In erster Linie, weil ihn sich kein Franzose merken kann, und wenn man wie ich in Frankreich lebt, ist dieser Punkt unbedingt zu berücksichtigen (!), und zweitens, weil Pappenstiel sich so die Freiheit bewahrt, über alles zu schreiben, was in irgendeiner Weise mit Kreation, Design und Deko zu tun hat.
Wo man meinen Schmuck findet? Wenn Ihr Gelegenheit habt, durch die Gassen von Aix-en-Provence zu schlendern, kommt Ihr mit etwas Glück an der kleinen Boutique Tata Zize vorbei, die eine wahre Fundgrube für Kleidung ist, die sich durch Schnitte und schön bedruckte Stoffe auszeichnet. Das Angebot wird durch Schuhe und Accessoires ergänzt. Für mich persönlich gehört sie zu den Shopping-Highlights!
Bleibt einen Augenblick stehen und seht Euch das Schaufenster aufmerksam an… bevor Ihr eintretet.
Wenn Ihr unkonventionelle Kleider und Röcke im Vintage-Stil liebt sowie originelle, qualitativ hochwertige Schuhe und dazu noch Schmuck, der dem ganzen Pepp verleiht 😉 , dann seit Ihr hier richtig (7, rue Paul Bert, 13100 Aix-en-Provence).
Mein Schmuckrahmen wurde soeben aufgehängt…
Man wird nett empfangen und gut beraten. Habt also keine Angst, reinzugehen und ein bisschen zu stöbern: die Kleidung ist von jungen Designern und ein paar sorgfältig ausgewählten Marken zu Preisen, die erschwinglich bleiben.
Ihr könnt Euch wahrscheinlich vorstellen, dass die letzten Wochen eher arbeitsintensiv waren… Ich spreche nicht von der Suche nach einem Namen, die meine Abende und Wochenenden eine Zeit lang beschäftigt hat – jedes Mal, wenn ich glaubte, einen genialen Einfall zu haben, gab es diesen bereits – und auch nicht von der Einschreibung als Kleinunternehmer im Internet, was einfach und schnell ging. Aber damit meine Anmeldung bei der Handwerkskammer anerkannt werden konnte, musste ich zuerst an einer auf die Selbständigkeit vorbereitenden, obligatorischen Schulung teilnehmen. Da ich weiterhin angestellt bin, konnte ich die 4 vollen Tage der Schulung vor Ort nicht absolvieren und entschied mich für die auf einen Monat begrenzte Online-Version. Insgesamt habe ich 35 Stunden (aktiv!) gebraucht + 3 Stunden in Marseille. Es ist eine sehr umfassende Ausbildung, zu umfassend meiner Meinung nach, denn sie unterscheidet nicht zwischen einem Elektriker, der sein eigene Firma gründen will, und jemandem, der an seinen freien Tagen Modeschmuck entwirft… Nichtsdestotrotz lernt man Dinge, über die man besser Bescheid wissen sollte: verschiedene Gesetze und Regelungen, Buchhaltung, Finanzierung etc.
Dann musste ich mir Gedanken darüber machen, wie ich meine Ringe in einem Laden zur Schau stellen wollte, meine Visitenkarten, Ratschläge zur Konservierung , Form der Rechnungen und AGB… Welches Logo wählen, welche Verpackung, welche Versicherungen, welche Bank…?
Und schlieβlich fehlte immer noch etwas ganz Wesentliches: die Ware. Ich habe begonnen, in gröβerem Umfang herzustellen und dabei auf bestmögliche Qualität zu achten, und als ich dann feststellen musste, dass ich meine Arbeitszeit beträchtlich unterschätzt hatte, brach mir zwischendurch mal der kalte Schweiβ aus … Die Preisgestaltung bereitete mir dann auch einiges Kopfzerbrechen – ich bin wirklich nicht die geborene Verkäuferin…!
Ganz langsam beginne ich, Licht am Ende des Tunnels zu sehen, und habe groβe Lust, sehr bald mit der Herstellung einiger Modelle von Ohrringen zu beginnen, die mir während meiner Versuche besonders gefallen haben. Mehr verrate ich aber erst mal nicht 😉 …
Bis bald,
Dieser Beitrag erschien erstmals am 10.06.2019 auf meinem alten Blog Pappenstiel.
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