Die zauberhafte Welt der Mariapia Gambino / Il mondo incantato di… (2019)

1 Apr 2023

Große, fein gezeichnete Augen, ein winziger Mund, Wangen, die durch zwei rote Kreise hervorgehoben werden – Mariapia Gambinos Skulpturen mit ihren kindlichen Zügen lassen nicht unberührt. Es ist eine Welt der Sanftheit und Anmut, die den Besucher erwartet, sobald er die Tür zu ihrer Boutique öffnet, und sie ist alles andere als gewöhnlich: gefüllt mit kleinen Wunderwerken aus Pappmaché und einfach schön! Ich möchte meine Koffer packen und sofort nach Faenza in Italien aufbrechen, um mich genauer umzusehen und die Künstlerin zu treffen, die diesen Ort geschaffen hat!

Grandi occhi finemente disegnati, una bocca minuscola, guance evidenziate da due cerchi rossi – le sculture di Mariapia Gambino dai tratti infantili evocano tenerezza. E‘ un mondo di dolcezza che attende il visitatore non appena apre la porta del suo negozio che è tutt’altro che ordinario: pieno di piccole meraviglie in cartapesta e semplicemente bello! Voglio fare le valigie e partire subito per Faenza in Italia, per vedere questo posto e incontrare l’artista che l’ha creato!

Anspielungen auf die Kindheit gibt es überall: Man muss an altes Spielzeug, an Märchen denken und taucht ein in eine Mischung aus Nostalgie, Traum und Poesie. Die Farben sind nuanciert aufgetragen, nie grell. Ihre Linien tasten sich nicht voran: Sie sind fein, aber sicher und manchmal verlängert durch den Draht, der die Leichtigkeit dieser Papierwesen noch unterstreicht, die manchmal erstaunt scheinen, da zu sein…  Ich habe den Eindruck, dass einige Figuren jeden Moment wegfliegen könnten, als ob ihre Existenz nur an einem Faden hängen würde. Und dann ist da noch das Herz, ein wiederkehrendes Motiv, das, wie ein gasgefüllter Luftballon am Handgelenk befestigt oder auf die Brust gemalt, Liebe und Zuneigung symbolisiert und eine Verbindung zwischen den Bewohnern dieses magischen Ortes schafft.

L’allusione all’infanzia è ovunque: pensiamo ai vecchi giocattoli, alle fiabe. Siamo immersi in un misto di nostalgia, poesia e sogni. I colori sono sfumati, mai appariscenti. Le sue linee non sono palpeggianti: sono sottili e decise, talvolta prolungate dal fil di ferro che sottolinea la leggerezza di questi esseri di carta che a volte sembrano sorpresi di trovarsi lì….. Ho l’impressione che alcune figure possano volare via in qualsiasi momento come se fossero tenuti solo da un filo…… E poi c’è il cuore, un motivo ricorrente, che, attaccato al polso come un palloncino gonfiabile o disegnato sul petto, simboleggia l’amore e l’affetto, creando un legame tra gli abitanti di questo luogo magico.

Bevor sie sich endgültig dem Pappmaché zuwendet, studiert Mariapia erst Keramikkunst in Sciacca auf Sizilien, dann in Faenza, wo sie sich auf die Restaurierung von Keramik und Glas spezialisiert. Erst nach einigen Jahren als Restauratorin entdeckt sie diese Technik wieder, die sie während ihres Studiums in Sciacca erlernt hat, wo Pappmaché Teil des traditionellen Handwerks ist, insbesondere für den Karneval. Eines Abends vor neun Jahren hat sie plötzlich Lust, etwas Neues zu schaffen, und nachdem sie Draht, Klebstoff, Vinylkleber und alte Zeitungen aufgestöbert hat, beginnt sie, das Papier zu formen, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Und während die Skulptur Gestalt annimmt, hat sie eine Offenbarung: „Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Ich erinnere mich an genau diese Emotion, oder besser gesagt an jenen Wunsch, der wuchs und mir zuflüsterte: Ja, das ist der richtige Weg.“ *

Prima di passare definitivamente alla cartapesta, Mariapia ha studiato l’arte ceramica a Sciacca in Sicilia, poi a Faenza dove si è specializzata nel restauro della ceramica e del vetro. Solo dopo alcuni anni di restauro ha riscoperto questa tecnica che aveva imparato durante gli studi a Sciacca, dove la cartapesta fa parte dell’artigianato tradizionale, soprattutto per il carnevale. Una sera di primavera di nove anni fa, improvvisamente ha voluto creare qualcosa di nuovo, e dopo aver trovato un rotolo di fil di  ferro, dell’adesivo, della colla vinilica e dei vecchi giornali, ha cominciato a modellare la carta, senza alcuno scopo specifico. E mentre la scultura prende forma, ha una rivelazione: „Me lo ricordo come fosse accaduto ieri. Ricordo proprio quell’emozione, o meglio quel desiderio che cresceva e che mi sussurrava: „Sì! E‘ questa la strada da percorrere.“ **

Der Weg ist lang… Bevor es ihr gelingt, ihre persönliche Technik und einen eigenen Stil zu entwickeln, muss sie eine ganze Weile experimentieren. Aber dank ihrer Beharrlichkeit und auch einiger Opfer entwickelt sich ihr Werk weiter. Sie unterrichtet Erwachsene und Kinder, nimmt an vielen Ausstellungen und Wettbewerben teil und macht sich allmählich einen Namen. Die Eröffnung ihrer Werkstatt-Boutique im historischen Zentrum von Faenza ermöglicht es ihr, ihre Kunden und Interessenten zu empfangen, und dieser direkte Kontakt stimuliert ihre Kreationen in kleinen Serien, die sich an Einzelpersonen, aber auch an Kunstgalerien und Sammler richten. „Heute kann ich sagen, dass es meine Arbeit ist, denn davon lebe ich, unglaublich. Jeden Morgen, wenn ich mit dem Fahrrad zu meiner Werkstatt fahre, bin ich überrascht, diesen Weg nehmen zu können.“ *

La strada è lunga…… Prima di poter sviluppare la sua tecnica personale e il suo stile, deve fare tutta una serie di esperimenti. Ma grazie alla sua perseveranza e anche a qualche sacrificio, il suo lavoro si sta evolvendo. Insegna ad adulti e bambini, partecipa a numerose mostre e concorsi e gradualmente si fa conoscere. L’apertura del suo laboratorio-bottega nel centro storico di Faenza (Piazza del Popolo, 16) gli permette di accogliere i suoi clienti e le persone interessate e questo contatto diretto stimola ancora di più le sue creazioni in piccole serie che si rivolgono a privati, ma anche a gallerie d’arte e collezionisti. „Oggi è il mio lavoro posso dirlo, perchè è di questo che vivo, incredibilmente. Ogni mattina mentre in bici mi dirigo nel mio laboratorio, mi sorprendo di poter fare questo percorso.“ **

Das Abenteuer ist noch lange nicht vorbei – 2020 feiert die sizilianische Künstlerin 10 Jahre Pappmaché und plant aus diesem Anlass eine Ausstellung. Außerdem will sie sich wieder der Keramik zuwenden, da sie über einen Ofen und alle notwendigen Utensilien verfügt. Ihr Traum heute wäre es, beide Techniken anwenden zu können….. Hierfür ist Faenza sicher der richtige Ort: Die Stadt, die sich im Nordosten Italiens befindet, ist seit der Renaissance für ihre Keramikkunst bekannt und ihr Name selbst ist zum Synonym für Keramik geworden, vor allem auf Französisch (faïence) oder Englisch (faience)….!! Ich bin schon sehr gespannt auf ihre zukünftigen Kreationen!

L’avventura non è finita – nel 2020 l’artista siciliano festeggerà i 10 anni di cartapesta e sta progettando una mostra in occasione. Inoltre, vuole riprendere la ceramica, dal momento che ha un forno e tutte le attrezzature necessarie. Il suo sogno di oggi sarebbe quello di poter applicare entrambe le tecniche….. Per questo, è nel posto giusto: Faenza, che si trova nel nord-est dell’Italia, è conosciuta fin dal Rinascimento per la sua arte ceramica e il suo stesso nome è diventato sinonimo di ceramica, soprattutto in francese (faïence) o inglese (faience)…..! Sono già molto curiosa di vedere le sue futuri realizzazioni!

Wenn Ihr keine Gelegenheit habt, ihr Atelier zu besuchen (Piazza del Popolo, 16, 48018 Faenza (RA)) und mehr erfahren möchtet, gibt es mehrere Möglichkeiten:

Se non avete la possibilità di visitare il suo laboratorio (Piazza del Popolo, 16, 48018 Faenza – Ra) e volete saperne di più, potete cercarla in rete ai seguenti indirizzi :

https://fattidicarte2.wixsite.com/mariapiagambinohttps://mariapiagambino.blogspot.com/

https://www.facebook.com/mariapia.gambino https://www.instagram.com/mariapiagambino_fattidicarte

Mariapia hat keinen Online-Shop, aber Bestellungen können über Facebook oder Instagram aufgegeben werden.

Mariapia non ha un negozio online, ma gli ordini possono essere effettuati tramite Facebook o Instagram.

* Die Zitate stammen aus dem Schriftverkehr mit Mariapia. Sie ist diejenige, die auch meine italienische Version Korrektur gelesen hat! Für die Übersetzung ins Italienische war die Website www.deepl.com eine wertvolle Hilfe… Alle Fotos stammen von Mariapia (Quelle: Website + Instagram, siehe oben).

** Le citazioni provengono dalla mia corrispondenza con Mariapia. E‘ anche lei che ha corretto la mia versione italiana! Per la traduzione in italiano, il sito www.deepl.com è stato un aiuto prezioso….. Tutte le immagini sono di Mariapia (fonte: sito + instagram, vedi sopra).

Bis bald / a presto,

Dieser Beitrag erschien erstmals am 18.04.2019 auf meinem alten Blog Pappenstiel.

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